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Der Tartuffe

von Jean Baptiste Poquelin, genannt Molière
dargestellt durch die Schauspieltruppe des Mobilen Theaters
nach dem Vorbild von Monsieur Molières berühmtem "Illustre Théâtre"

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Fotos 1-4: Simon Maske, Fotos: 5-7: Mobiles Theater Bielefeld

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Ein gerissener Schwindler macht sich im Hause des gutgläubigen Großbürgers Orgon an dessen Vermögen und Ehefrau heran. Unter Vortäuschung fundamentaler Frömmigkeit und Nächstenliebe gewinnt er Orgons Vertrauen. Die restliche Familie geht dabei fast zugrunde, gäbe es da nicht am Ende eine rettende List und die Gnade des Königs.

Dieses meist gespielte Stück Molières besitzt eine unglaubliche Aktualität. Tartuffe ist ein religiöser Fundamentalist – heute könnte er auch als Scientologe, Sektenführer, Evangelikaler oder Hassprediger auftreten. Schon zu Molières Zeiten hat sein „Tartuffe“ beachtlichen Wirbel und mehrere Verbote erzeugt. Damals fühlte sich eine streng konservative Bruderschaft der katholischen Kirche angesprochen. Doch wäre das Stück längst schon vergessen, verfügte es nicht auch über Humor und Erotik - der Feind aller Strenggläubigen ist heute wie damals der Eros.

Nicht nur der „Tartuffe“ ist zu erleben, sondern auch in einer Rahmenhandlung, wie Molière mit seinen Schauspielern den „Tartuffe“ erarbeitet: Dazu gehören die besonderen Umstände der Entstehung, Verbote durch einflussreiche kirchliche Mächte und nicht zuletzt die die Gepflogenheiten und Befindlichkeit seiner Theatercompagnie, einstmals als „Illustre Théâtre“ gegründet. Die Schauspieltruppe des Mobilen Theaters adaptiert Molières selten gespieltes „Stegreifspiel von Versailles“, eine Art Rollenspiel, in dem er alle Mitspieler vorführt, die für König Ludwig XIV in kürzester Zeit ein Stück auf die Beine stellen sollen. Der junge Ludwig wird der Gönner der Truppe und seine Begeisterung für den „Tartuffe“ hat Molière wohl vor der Verfolgung durch politische und kirchliche Kreise bewahrt.

Originale Musik von Lully und Elemente der Commedia dell’Arte versetzen die Zuschauer in eine barocke Welt, die mit der unsrigen immer noch viele Berührungspunkte aufweist.

Mit Ulrike Fauteck, Violeta Gomez, Ulrike Kleinehagenbrock, Anja Schäfferling, Karl Pühmeyer, Peter Krudup, Simon Maske, Manuel Stemberg, Albrecht Stoll, Andreas Thiemann.

Regie: Albrecht Stoll